Benjamin und Marina Jung haben sich in einem Neubaugebiet in Affing, zehn Kilometer von Augsburg entfernt, ihren Wunsch vom Eigenheim ermöglicht. Aber nicht nur dieser Traum wurde wahr, zudem richtete sich der Bauherr im Erdgeschoss des Hauses eine eigene Praxis für ästhetische Medizin (Botox®- und Hyaluron) und Gesundheitstherapien ein.
Das puristische Gebäude im Bauhaus-Stil ist bereits aus der Ferne ein wahrer Eyecatcher, der sich mit seinen klaren Linien aus der idyllischen Landschaft des Örtchens im Landkreis Aichach-Friedberg hervorhebt. Nach zehn Monaten Bauzeit konnte das junge Ehepaar mit ihrem einjährigen Sohn im Frühjahr glücklich das neue Heim beziehen.
Die Außenfassade besticht von Nah und Fern
"Unser Bauträger – Raphael Frauenknecht von heimART-Massivhaus – hat uns empfohlen, das Haus dreifarbig zu gestalten, sodass man das untere Stockwerk vom oberen absetzt, nicht nur mit einer baulichen Maßnahme, wie dem leichten Absatz, sondern auch mit Farbe. Es wurde unter anderem ein anthrazitfarbenes Band reingezogen, das dieselbe Farbe hat wie die Fensterrahmen, sodass man aus der Ferne die Fensterrahmen nicht sieht, sondern nur die Glasflächen. Das gibt eine recht coole Optik her", erklärt Benjamin Jung. Beim Garagen-Anstrich dachte die Familie sogar an die inzwischen befreundeten Nachbarn: "Die Außenwand der Garage ist weiß gestrichen. So kann der Nachbar das Bild mittels Beamer an die Wand werfen und im nächsten Jahr die WM draußen schauen." Auf dem Flachdach befindet sich eine 15 kW Photovoltaik-Anlage mit Wärmespeicher, mit der die Familie sich autark mit Strom versorgt.
Benjamin Jung am Tisch
Maßangefertigte Highlights, die den Dreh raushaben
Auch im Inneren des Hauses setzen sich die sorgfältig durchdachten Baumaßnahmen fort und Familie Jung präsentiert einige pfiffige Elemente. Bereits hinter dem Eingang am Ende des Flures wartet das erste Highlight. Eine Schwingtür aus Glas, die ihren Drehpunkt nicht etwa an der Wand, sondern in ihrer vertikalen Achse hat, sodass beim Öffnen an beiden Seiten ein Durchgang entsteht. "Auf diese Tür bin ich stolz, denn ich habe sie selbst eingebaut. Sie ist von einer holländischen Firma und nennt sich Pivot-Tür", erzählt Benjamin Jung.
Die große Wohnraum-Küche glänzt mit einem in der Küchenwand integrierten Side-by-Side-Kühlschrank und einer integrierten Speisekammer sowie einer modernen Kücheninsel. Der 2,70 Meter lange, handgefertigte Esstisch aus Massiveiche ist der Lieblingsplatz von Benjamin Jung. Er steht an einer hohen Fensterfront mit Ausblick auf den Garten und die anschließenden Felder. Drei italienische Designer-Lampen sorgen für eine stimmungsvolle Beleuchtung.
Elemente aus Holz und Glas zaubern den Wohlfühl-Faktor
Seine Frau macht es sich gerne unterhalb der Treppe gemütlich. Hier baute der Schreiner ihr eine auf die eigene Größe maßgeschneiderte Liegebank, ebenfalls aus Eichenholz. "So habe ich einen schönen Blick auf den Schweden-Ofen im Winter und kann es mir gemütlich machen", schmunzelt Marina Jung, derzeit schwanger mit dem zweiten Kind. "Die Treppe ist eine Kragarmtreppe aus Eichenholz mit einem Glasgeländer. Das Glas ist in den Stufen verankert. Die Treppe wird abends durch einen LED-Stripe angestrahlt, der im Boden integriert ist." Entlang der Treppe befindet sich eine Sichtbeton-Wand, die für einen urbanen Look sorgt.
Panaroma-Blick und Wellness-Oase
Im zweiten Stockwerk befindet sich das lichtdurchflutete Kinderzimmer. Große Fensterfronten sorgen für genügend Helligkeit beim Spielen und eine wunderbare Aussicht auf die Natur. "Wir haben fast überall Raffstores zur Beschattung, sodass es wegen der Glasflächen nicht zu warm wird. Die Raffstores kann man im Gegensatz zu Rollläden schrägstellen, dann ist es trotzdem recht hell hier drinnen. So haben wir es kühl, aber nicht dunkel." Zum großzügigen Badezimmer gehört eine Zirbenholz-Sauna. Hier hat sich die Familie eine eigene kleine Wellness-Oase gezaubert, samt Ruheliege und Terrassen-Zugang. "Die Sauna war schon lange vorbestellt, das Bad ist um die Sauna gebaut worden. Die Mauern wurden angepasst, sodass die Sauna genau reinpasst. Für das gesamte Bad hatten wir einen Innenarchitekten. Der hat uns auch sandfarbene Fliesen empfohlen, das hat etwas Römisches und passt farblich zum Holz." Die Armaturen von Waschbecken, Dusche und Badewanne bestehen aus gebürstetem Nickel. Alle Armaturen sind Unterputz-Armaturen.
Smart Home, nicht nur digital
Vom Bad geht es in das Ankleidezimmer. Hier hat das Paar sich auf eine smarte Kombination aus dem Kleiderschrank-System eines schwedischen Möbelherstellers und speziellen Maßanfertigungen für die Ecken festgelegt. So wird der Raum vollends ausgenutzt. Eine knallige Fototapete bringt Farbe ins Spiel. Die Waschküche befindet sich direkt neben der Ankleide, nicht wie sonst häufig im Erdgeschoss oder Keller. "Das ist sehr praktisch, du ziehst dich drüben um und hast keinen Wäscheverkehr", lacht der Hausherr.
Rückansicht
Kabelsalat im Hause Jung? Fehlanzeige. „Unser ganzes Haus lässt sich über das Handy steuern.“ Die Beleuchtung, Steckdosen, diverse Elektrogeräte und die Thermostate werden über verschiedene Apps kontrolliert. Kabel sind in den Wänden verlegt. Dies bedarf einer langfristigen Vorausplanung. So musste die Familie schon im Vorfeld festlegen, wo zum Beispiel der Fernseher platziert werden soll. Das organisierte Vorgehen und die Liebe zum Detail lohnten sich: Familie Jung ist glücklich mit ihrem Traum(bau)haus. Einen letzten Tipp teilt das Paar: „Wir haben uns viel Inspiration auf Instagram und Pinterest geholt.“
Text: Madlen Ellmenreich
Fotos: Madlen Ellmenreich, Anna Pichlmeier